Identitätsfindung für LGBTQ* Personen
LGBTQ* Personen unterliegen nach wie vor vielen Vorurteilen und Diskriminierungen. Oft überwinden sie aber äussere und eigene Erwartungen und Normen und können so ihre Beziehungen bewusster gestalten.
Udo Rauchfleisch schreibt dazu in seinem Artikel: Gleichgeschlechtliche Orientierung und Lebensweisen: » In den vergangenen Jahren ist eine zunehmende Akzeptanz gleichgeschlechtlich empfindender Menschen und ihrer Lebensformen zu verzeichnen. In vielen europäischen Ländern gibt es Gesetze für die rechtliche Absicherung der Partnerschaften von Lesben und Schwulen. Dennoch bestehen immer noch Zerrbilder und Vorurteile den gleichgeschlechtlichen Orientierungen und Lebensweisen gegenüber. Im Folgenden werden Besonderheiten der Entwicklung und des Lebens gleichgeschlechtlich empfindender Menschen dargestellt.
Ein erstes Merkmal im Leben gleichgeschlechtlich empfindender Menschen liegt in der Tatsache, dass die Umwelt sie anders erwartet, als sie sind. Diese Erfahrung machen die später schwul oder lesbisch Empfindenden bereits in Kindheit und Jugend, indem Eltern im Allgemeinen davon ausgehen, dass ihre Kinder heterosexuell sind. Erst im Verlauf der Entwicklung bemerkt das Umfeld, dass diese Kinder «anders» empfinden und sich in mancher Hinsicht auch anders verhalten, bis die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich schliesslich im Prozess des Coming-Out selbst ihrer gleichgeschlechtlichen Orientierung bewusst werden und die Umgebung darüber informieren.
Im Verlauf von Kindheit und Jugend kann es zu mehr oder weniger ausgeprägten Verletzungen der Heranwachsenden kommen, insbesondere wenn die Eltern und andere wichtige Bezugspersonen aus einem Milieu mit starker Orientierung an den traditionellen Geschlechterrollen stammen und ausgesprochen homophob eingestellt sind. Dies gilt vor allem für konservative christliche oder islamische Kreise. Eine für die weitere Entwicklung von Lesben und Schwulen verhängnisvolle Folge solcher früh im Leben gemachter Erfahrungen kann die verinnerlichte Homophobie sein, d.h. die Verinnerlichung negativer Bilder von gleichgeschlechtlich Empfindenden, wie sie ihnen von der Umgebung vermittelt worden sind. Sie führt zu einer negativen Entwicklung des Selbstwertgefühls, zu Schuldgefühlen und Nicht- Akzeptieren der eigenen gleichgeschlechtlichen Orientierung bis hin zur Bekämpfung der eigenen, abgelehnten Homosexualität an anderen Menschen mit dieser Orientierung.»
Falls der Prozess des Coming-Outs stockt oder nicht möglich ist, kann dies einen betroffenen Menschen depressiv machen und ein grosses Leiden verursachen. In einem solchen Fall macht es Sinn sich psychotherapeutisch begleiten zu lassen.
Meine Rolle als Psychotherapeut sehe ich in einer sorgfältigen Begleitung eines solchen Prozess.
Gerne biete ich Ihnen ein unverbindliches Erstgespräch an.
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Für mehr Informationen zum Thema: Rauchfleisch U., Schwule – Lesben – Bisexuelle
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